Schnurlose Headsets

Telefonieren de luxe

Für Menschen, die täglich viel telefonieren müssen, bieten schnurlose Headsets eine enorme Arbeitserleichterung. Miss Moneypenny erklärt, was die Geräte können und worauf man beim Kauf achten sollte.

Es gibt Dinge, die gibt man nie wieder her, wenn man sie einmal angeschafft hat. Beispielsweise die Geschirrspülmaschine. Oder das Handy. Oder die Espressomaschine. Viele Menschen zählen inzwischen auch das Headset zu diesen unverzichtbaren Helfern im Alltag. Kein Zweifel, die Dinger sind enorm praktisch. Da wäre einmal der offensichtliche Vorteil. Man hat die Hände frei und kann damit während des Telefonats weiter arbeiten. Das wissen Vieltelefonierer zu schätzen: Während der Gesprächspartner mal wieder länger plaudert, kann man nebenher ein paar Papiere sortieren oder – psst! – seine E-Mails lesen.

Bis zu 50 Metern Radius

Besonders praktisch sind schnurlose Headsets. Damit hat man nicht nur beide Hände frei, sondern kann aufstehen, sich frei im Raum bewegen und sogar durch die Gänge und Nachbarbüros gehen. Haben sich die lieben Kollegen gerade zum Small Talk im Zimmer versammelt, muss man sie nicht mehr mit hektischen Handbewegungen und strengem Blick verscheuchen, sondern wandert mit dem Headset am Ohr einfach in einen anderen Raum. Gute schnurlose Headsets bieten in Gebäuden einen Radius von bis zu 50 Metern.

Auch ergonomisch sind Headsets eine tolle Sache. Schliesslich ist es nicht gerade gesund, wenn man den Telefonhörer stundenlang zwischen Kopf und Schulter einklemmt. Mit einem Headset hingegen bleiben Nacken und Schultern entspannt. Auch die Klangqualität spricht für die Geräte. Die besse
ren Modelle haben nahezu ausnahmslos ein Mikrofon mit Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling). Damit werden Hintergrundgeräusche im Büro wirksam unterdrückt.

Viele Vorteile also. Bevor Sie nun aber in den Laden eilen, um so ein Gerät anzuschaffen, sollten Sie einige Dinge beachten. Denn Headsets gibt es in ganz verschiedenen Bauformen und für unterschiedliche Anwendungen. Es gibt Headsets für das Smartphone, für den Anschluss an den PC (Internettelefonie) und fürs Tischtelefon. Manche Headsets bieten Anschlüsse für alle drei Quellen.

Bei den Formen sind die Modelle mit Kopfbügel am verbreitetsten. Ein möglicher Nachteil dieser Bauform ist, dass sie einem bei stundenlangem Gebrauch die Frisur ruinieren. Zudem sieht man damit wie die Kollegin im Call-Center aus. Gerade Office Managerinnen, die häufig Besuch von Kunden oder Geschäftspartnern haben, dürften hier mit einem etwas schickeren Modell besser bedient sein.

So setzen Sie das Headset optimal ein

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Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich das Headset leicht und unkompliziert an der Basisstation einhängen lässt.
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Wenn Sie das Gerät nicht nutzen, sollten Sie es immer an der Basisstation zum Aufladen lassen.
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Kopfbügel aus dünnem Metall können sich relativ leicht in der Frisur verheddern.
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Machen Sie nach der Installation einen Reichweitentest. Rufen Sie einen Kollegen an und gehen Sie währenddessen ein Stockwerk hinauf oder hinunter oder bis ans Ende des Bürotrakts. Checken Sie, ab wann die Verbindung unzuverlässig wird oder abbricht.
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Testen Sie die Geräuschunterdrückung. Fragen Sie den Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung, ob er den Kopierer im Hintergrund oder das Klappern der PC-Tastatur hört.
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Headsets mit zwei Ohrmuscheln sind nur sinnvoll, wenn laute Umgebungsgeräusche im Büro die Konzentration beim Telefonieren stören.
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Falls Sie ein Modell mit langem Mikrofonbügel haben, sollte das Mikrofon nicht direkt vor dem Mund, sondern seitlich neben dem Mundwinkel platziert sein.
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Die Funktechnik DECT sendet zwar prinzipiell verschlüsselt, ist aber trotzdem nicht abhörsicher. Unternehmenskritische Informationen sollten daher nicht am Telefon besprochen werden.

Eine gute Alternative sind Ohrbügelmodelle, die mit einem Kunststoffbügel am Ohr eingehängt werden. Diese Form sieht man häufig bei viel reisenden Geschäftsleuten, die damit unterwegs via Smartphone telefonieren. Ein möglicher Nachteil: Der eigentliche Hörer wird in die Ohrmuschel gesteckt, was nicht jeder als angenehm empfindet. Schliesslich gibt es Headsets mit Nackenbügel. Diesen Typ kennt man aus dem Fernsehen, etwa von Moderatoren und Talkshow-Gästen.

Wer sich nicht entscheiden kann, wählt ein flexibles Modell, das sich mit wenigen Handgriffen vom Ohrbügel zum Kopfbügel oder zum Nackenbügelmodell verwandeln lässt. Allerdings kann allzu häufiges Umstecken die Lebensdauer der empfindlichen Headsets verkürzen.

Günstiger Workaround

Die Installation ist in der Regel relativ einfach. Die Geräte kommen mit einer Basisstation und einem Netzteil. Nach dem Auspacken muss das Headset an der Basisstation aufgeladen werden. Wie die Verbindung der Basisstation mit dem Tischtelefon hergestellt wird, ist der Bedienungsanleitung des jeweiligen Headsets zu entnehmen. Meist wird der Telefonhörer an die Basisstation angeschlossen und diese dafür mit der Hörerbuchse des Telefons verbunden.

So führt man kürzere Gespräche über den Telefonhörer und wechselt bei längeren Gesprächen auf das Headset. Viele Headsets bieten die Möglichkeit, Anrufe direkt anzunehmen, selbst, wenn man gar nicht im Raum ist. Komfortfunktionen wie Stummschalten oder die Lautstärkeregelung gehören ebenfalls zur Standardausstattung.

Gute schnurlose Headsets sind nicht ganz billig. Spitzenmodelle können bis zu 400 Franken kosten, einfachere Headsets gibt es teilweise schon für 100 Franken. Nicht jedes Unternehmen hat ausreichend Budget für ein teures Headset. Als preisgünstige Alternative könnten schnurlose Festnetztelefone mit Headsetanschluss in Betracht kommen. Die Schnurlostelefone gibt es schon ab 70 Franken, einfache Headsets mit Kabel schon für 20 oder 30 Franken. Beim Herumgehen muss man das Schnurlostelefon eben am Gürtel befestigen. Keine besonders elegante Lösung, aber ihren Zweck erfüllt sie auch. Man hat beide Hände frei, kann nebenher arbeiten und sich vom Platz wegbewegen. Ein Komfort, den man bald nicht mehr missen möchte. Vor allem, wenn wieder mal 
der Geschäftspartner dran ist, der so gerne plaudert.

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Mehmet Toprak ist freischaffender Journalist.

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