Internetrecherche

Die besten Tricks für Google und Co.

Internetsuche kann zeitraubend sein, vor allem, wenn Google wieder mal Hunderttausende Treffer anzeigt. Doch das muss nicht sein. Ein paar Tricks helfen, die Suche effizienter zu gestalten. Miss Moneypenny zeigt die besten Tricks – und wie Sie Google nicht zu viel über sich verraten.

So ein Firmenevent ist eine feine Sache. Schöne Location, spannende Präsentationen, tolles Essen und alle Kollegen sind gut drauf. Dass der Event so ein Erfolg wurde, ist der Person zu verdanken, die das Ganze im Vorfeld organisiert hat. Die Assistentin, die das schöne Hotel gefunden, das Unterhaltungsprogramm auf die Beine gestellt und den Shuttlebus organisiert hat.

Da steckt eine Menge Arbeit dahinter, die man sich aber durchaus erleichtern kann. Das beginnt schon bei der Suche nach den passenden Anbietern für den Event. Fast jeder greift dann auf Google zurück. Die Suchmaschine aus Kalifornien hat in der Schweiz einen Marktanteil von deutlich über 90 Prozent. 

Die simple Eingabezeile von Google verführt dazu, schnell mal einen Suchbegriff einzutippen. Doch für komplexere Anfragen ist es sinnvoll, dieser Versuchung nicht nachzugeben. Das ist übrigens schon der erste Tipp: Machen Sie sich bei der Suche nach Produkten oder Anbietern vorher eine kurze Liste, welche Suchbegriffe Sie verwenden wollen. Das kostet zwei oder drei Minuten, spart aber Zeit, weil genaues Suchen auch zu genauen Ergebnissen führt. Logisch. 

Ausserdem sollte man bei der Recherche mit Google von vornherein Kategorien wie Web, Bilder, Maps oder Videos anklicken. Dann sieht man beispielsweise sofort die Fotos aus den Tagungsräumen eines Hotels. Durch An-klicken der «Such-optionen» lassen sich die Bilder nach weiteren Kriterien wie Typ, Zeit oder Nutzungsrechte sortieren. Bei den «Such-optionen» lässt sich auch der Zeitraum eingrenzen. Veraltete Angebote bleiben so aussen vor. Doch wie arbeitet Google eigentlich

Wie funktioniert Google?

Der Google-Suchroboter wandert («crawlt») durchs Netz, folgt Verlinkungen, ordnet und indexiert die Seiten. Bei der Suchanfrage werden die Treffer nach Relevanz sortiert. Der entsprechende Algorithmus basiert zum Teil auf Googles patentiertem Page-Rank-Verfahren. Dabei wird beispielsweise berücksichtigt, wie häufig eine Seite verlinkt wird und von wem. Wenn Google die Eingaben der Suchanfragen vervollständigt, greift es auf gespeicherte Suchanfragen anderer Nutzer zurück. Das hat seine Tücken, weil Google den Nutzer damit ein bisschen zu sehr an die Hand nimmt. 

Doch mit ein paar Tricks machen Sie sich unabhängig von den Google-Vorschlägen und grenzen die Trefferlisten schnell ein.

  1. Gängige Suchbegriffe verwenden: Überlegen Sie, welche Begriffe für das gesuchte Thema im Web verwendet werden und welche Wörter die Anbieter selbst auf ihren Webseiten verwenden. Das sind die Wörter, die Sie auch bei der Suche verwenden sollten.
  2. Wortkombinationen: Wenn Sie nach einer bestimmten Kombination von Wörtern suchen, dann setzen Sie diese in Anführungszeichen.
  3. Begriffe ausschliessen: Wollen Sie einen Begriff ausschliessen, dann schreiben Sie diesen trotzdem ins Eingabefeld und setzen ein Minuszeichen davor. 
  4. Synonyme: Wenn Sie dem Suchwort die Tilde «~» voranstellen, werden auch die Ergebnisse für ähnliche Begriffe oder Synonyme angezeigt. Neben der «Espressomaschine» erscheint dann eben auch die «Siebträgermaschine».
  5. Standortsuche: Google berücksichtigt bei der Suche bereits das Land und ihren Standort. Das Suchwort «Unternehmensberater» fördert Anbieter in Ihrer Region zu Tage. Wenn Sie aber nach einem Anbieter in einer anderen Stadt oder gar in einem Nachbarland suchen, dann tippen Sie diese Stadt oder das Land in der Eingabezeile mit ein. 
  6. Produkte und Preise: Suchen Sie ein Produkt innerhalb eines bestimmten Preisbereichs, dann geben Sie nach dem Produktnamen den gewünschten Preisbereich auf diese Weise ein: «150..300 CHF».

Wie Google Nutzerdaten sammelt

Wer diese Tipps beachtet, kommt bei der Recherche schneller ans Ziel, hat aber immer noch ein Problem – und das heisst Google. Denn die Suchmaschine speichert alle Eingaben der Nutzer und generiert daraus umfangreiche Nutzerprofile. Betroffen sind besonders diejenigen Anwender, die ein Gmail-Konto bei Google haben und das beim Surfen geöffnet lassen. Solange man bei der Suchmaschine angemeldet ist, verbindet Google die Anfragen mit der Person. Allerdings gibt es eine einfache Methode, der Datensammelei einen Riegel vorzuschieben. Man meldet sich einfach nicht an, dann kann Google die Eingaben nicht mehr so leicht zuordnen. Sie hat zwar immer noch die IP-Adresse Ihres Computers (die Kennung des Computers im Internet) und kann Cookies auf dem PC ablegen, die Daten lassen sich aber nicht mehr mit dem angemeldeten Kunden verknüpfen. 

Ausserdem gibt es ja Alternativen zu Google. Gerade in der Schweiz gibt es leistungsfähige Anbieter, die keine Nutzerprofile anlegen. Eine Übersicht dieser Anbieter finden Sie im Kasten «Alternativen zu Google». Hier finden Sie auch Dienste, die beispielsweise auf Bilder oder Videos spezialisiert sind. 

 

Alternativen zu Google

Google ist die mächtigste Suchmaschine der Welt. Aber es gibt Alternativen. Darunter einige Spezialisten, die noch schneller ans Ziel führen als der Marktführer. Miss Moneypenny zeigt die besten Suchmaschinen.

Swissle
Swissle ist die Schweizer Supersuchmaschine. Sie vereint die Ergebnisse von vielen Suchdiensten, darunter Google.ch und Search.ch. Über Swissle kann man auch direkt in einen bestimmten Suchdienst wie beispielsweise den Routenplaner oder die Bildersuche einsteigen. swissle.ch

Search Creative Commons
Der Begriff Creative Commons steht für «schöpferisches Gemeingut», darunter fallen beispielsweise Fotos, die jeder lizenzfrei nutzen darf, wenn er bestimmte Spielregeln beachtet. Wer also nach Bildern, Musik oder Videos sucht, findet diese auf dem Suchportal von Creative Commons. search.creativecommons.org

Blinkx
Diese interessante Videosuchmaschine nutzt Spracherkennung, um weitere Metadaten zu den Clips zu holen. Die Videos kann man nach Kategorien sortieren lassen. Übersichtliches und modernes Layout. Speichert die IP-Adresse und andere Nutzerdaten. blinkx.com

Qwant
Suchmaschine aus Frankreich, die besonderen Wert auf Datenschutz legt. Die Ergebnisse werden nicht in Listen, sondern nach Medien geordnet angezeigt. Man kann auch von vornherein die Suche nach Personen oder Medien einstellen. Frisches und modernes Layout. qwant.com

Exalead
Französisches Suchmaschinenprojekt von Dassault Systèmes. Die Daten sind besser vor NSA-Spionage geschützt als bei den US-Anbietern Google und Bing. Erlaubt auch fortgeschrittene Suche, bei der man nach exakten Wortkombinationen suchen oder Begriffe ausschliessen kann. exalead.com/search/web

Ixquick
Ixquick gehört zu den Suchmaschinen, die die Privatsphäre schützen wollen. Speichert keine IP-Adresse der Nutzer, so kann auch kein Nutzerprofil generiert werden. Ixquick bietet viele Optionen für die erweiterte Suche, man kann also eine sehr gezielte und präzise Webrecherche starten. ixquick.com

Swisscows
Das Schweizer Suchmaschinen-Projekt bietet eine optisch ansprechende Oberfläche, das Land lässt sich voreinstellen. Die Ergebnisse kann man nach Web und Bildern sortieren lassen. Legt auf Datenschutz Wert und speichert keine IP-Adressen oder andere persönliche Daten. swisscows.ch

eTools
Eine Metasuchmaschine, die viele andere Suchmaschinen, darunter auch Google, abfragt und dann die gesammelten Ergebnisse präsentiert. Eine besonders differenzierte Abfrage ist nicht möglich, dafür kann man aber von der eTools-Startseite direkt zu den verschiedenen Suchanbietern wechseln. etools.ch

MetaGer
Das gemeinnützige Suchmaschinenprojekt aus Deutschland ist als Metasuchdienst konzipiert. Fragt ganz unterschiedliche Suchmaschinen ab. Viele Optionen und Einstellmöglichkeiten. Die Suchdienste kann man auch einzeln deaktivieren. Ausserdem kann man auch nur nach Videos suchen lassen. MetaGer speichert keine IP-Adressen und sammelt keine Nutzerdaten. metager.de

Bing
Bing ist optisch sehr ansprechend und bietet viele Optionen und Abfragemöglichkeiten. So kann man beispielsweise nur nach Videos oder Bildern suchen und einen Übersetzerdienst starten. Allerdings sammelt Bing genau wie Google die IP-Adressen und Suchabfragen der Nutzer. bing.com

 

 

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Mehmet Toprak ist freischaffender Journalist.

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