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Die neun besten Selfcare-Tipps

Wie geht Pflichtbewusstsein mit Selbstfürsorge einher? Indem man Eigenverantwortung übernimmt. Wie das geht? Diana Roth, Dozentin für Direktionsassistenzen und Business Coach, gibt Tipps.

Sie sind hilfsbereit. Absolut pflichtbewusst. Loyalität, Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit zeichnen Sie aus – und Ihr Engagement ist überdurchschnittlich? Wenn Sie jetzt genickt haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihre Selbstfürsorge auf der Strecke bleibt. Langfristig zum Schaden des eigenen Wohlbefindens und der Gesundheit. Nur wer die eigenen Bedürfnisse wahrnimmt, auf sich hört und sich beachtet, kann eine liebevolle und schützende Haltung einnehmen.

Selfcare liegt in der Eigenverantwortung. Neun Tipps, wie man diese steigert.

1. Pausen oder Powernap

Regelmässige Pausen. Idealerweise alle 90 Minuten. Hierzu gibt es hilfreiche Apps, die einen daran erinnern. Machen Sie ein Ritual daraus. Erinnert Sie die App, versuchen Sie in den nächsten Minuten, die nötige Erholung zu finden. Das muss nicht lange sein. Wichtig ist, dass Sie kurz abschalten. Wunderbar ist auch ein kurzer Powernap über Mittag. Es genügen wenige Minuten des kompletten Abschaltens, um fit und voller Elan zum nächsten Termin zu gehen.

2. Mehr trinken

Man probiert es tausend Mal und immer wieder kommt der Alltag dazwischen. Mein Tipp: Trinken Sie über den ganzen Tag verteilt Wasser. Füllen Sie sich am Morgen Ihre Portion (mindestens 2 Liter) ab und bleiben Sie dran. Und: Nehmen Sie immer Walnüsse oder getrocknete Aprikosen mit. Wenn Sie diesen Tipp beherzigen, sind Sie immer gut versorgt und können stressige Zeiten meistern. 

3. Bewegen Sie sich auch während der Arbeitszeit

Sie arbeiten im Homeoffice? Dann gehen Sie rasch um den Block. Ach nein, Sie hängen im Büro fest? Auch das ist kein Problem. ­Nehmen Sie die Treppen und gehen Sie zum Kopierer ein Stockwerk höher. Und nutzen Sie so oft es geht das Tageslicht. Es bringt Vitamin D und Superpower.

4. Der kleine Finger steht für Selfcare

Schreiben Sie auf, welche Gewohnheiten Ihren Tag bestimmen. Überlegen Sie, welche selbst- und welche fremdbestimmt sind. Was stresst Sie und was raubt Ihnen Energie? Nutzen Sie dazu die Fünf-Finger-Technik. Das geht so: Schauen Sie Ihre Hand an und ­fragen Sie sich beim Antippen des Daumens: «Was ist mein grösstes Learning der letzten Arbeitswoche?», beim Zeigefinger: «Wie bin ich meinen Zielen nähergekommen?», beim Mittelfinger: «Welche Emotionen haben mich dabei begleitet?», beim Ringfinger: «Wie habe ich anderen geholfen?» und zuletzt beim kleinen Finger: «Was habe ich in der letzten Woche für mich getan?»

5. Sechs Minuten am Abend schreiben

Stichwort: Journaling. Kaufen Sie sich ein schönes Buch mit leeren Seiten und schreiben Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen auf, wofür Sie dankbar sind und wem Sie an diesen Tag Freude bereitet haben. Journaling kann ausserdem helfen, Ereignisse zu verarbeiten und darüber nachzudenken. Geniessen Sie diese sechs Minuten. Sie werden Sie bereichern.

6. Suchen Sie sich das richtige Umfeld

Durchschnittlich sind wir unter fünf Menschen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Dieses Umfeld prägt einen. Die Arbeitskolleginnen und -kollegen kann man sich aber selten aussuchen, meiden sie deshalb toxische Beziehungen. Verschwenden Sie keine Zeit auf dem Flurfunk. Suchen Sie sich lieber regelmässigen Austausch mit positiven Kolleginnen und Kollegen.  

7. Das Schlafzimmer als Ruheoase

Verbannen Sie Ihr Handy, iPad oder Ihren Fernseher aus dem Schlafzimmer. Halten Sie das Schlafzimmer kühl. Damit Sie gut ein- und durchschlafen können, sollte Ihr Körper die Kerntemperatur um mindestens ein Grad senken können. Schlafen Sie mindestens sieben Stunden und stellen Sie sich stets ein Glas Wasser auf den Nachttisch. So gestalten Sie Ihr Schlafzimmer zur Ruheoase. Das ist wichtig, denn ein gesunder Schlaf ist der Schlüssel zur Leistungsfähigkeit. Und morgens dürfen Sie ruhig Ihr Bett machen. Dabei geht es vor allem um die strikte Einhaltung eines klaren Morgenrituals. Dieses hilft, in hektischen Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und eine fordernde Situation besser zu meistern. Wie William H. McRaven, Admiral der United States Navy, einst meinte: «Wie man mit kleinen Aufgaben umgeht, meistert man auch grosse.» 

8. Nein ist ein ganzer Satz

Lernen Sie, Nein zu sagen. Denn jedes Nein zu anderen ist ein Ja zu sich selbst. Selfcare bedeutet auch, Grenzen zu setzen. Ein gesunder Egoismus ist manchmal Gold wert. Nehmen Sie sich so oft es geht Bedenkzeit, um Antworten zu geben. Sagen Sie nie vorschnell Ja, nur weil Sie jemand mit einer Bitte überrumpelt. Machen Sie sich auch klar, welchen Preis Sie zahlen, wenn Sie mit einem Ja antworten. Und machen Sie sich klar: Es geht hier um Sie.

9. Lernen Sie, auch mal unperfekt zu sein

Perfektionismus ist fein, Pareto ist besser. Sie geben oft mehr als 110 Prozent. Sie tun alles, damit das Ergebnis perfekt wird. Und immer wieder gibt es trotzdem jemanden, der noch etwas kritisiert? Sicher kennen Sie das Pareto-Prinzip: Mit 20 Prozent der (passend!) eingesetzten Zeit können Sie 80 Prozent der Aufgaben erledigen. Dabei geht es darum, statt etwas zu 100 Prozent perfekt machen zu wollen, alles bewusst nur zu 80 Prozent zu erledigen. Nein, ich spreche nicht von oberflächlichem Arbeiten. Sie dürfen Ihre hohen Ansprüche behalten, dünnen Sie diese aber aus. Entscheiden Sie künftig zwischen sinnvollem und nicht sinnvollem Perfektionismus. Es geht keine Welt unter, nur weil Sie einen Fehler gemacht haben. Das zeigt nur, dass Sie ein Mensch sind.

Schauen Sie zu sich. Dann funktioniert es auch mit der Selbstfürsorge. 

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Text: Diana Roth

Diana Roth ist HR-Trainerin, Buchautorin, Speakerin und HR-Podcasterin (Abenteuer HRM). Ausserdem ist sie «TopCoach 2020».
dianarothcoaching.com

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