Gut und günstig

Wer Events, Seminare oder Incentives plant, hat eine Komponente besonders im Nacken: das Budget. Es weist bei grossspurigen Ideen in die Schranken, mahnt bei kreativen Höhenflügen und kann eine richtige Spassbremse sein, wenn es zu eng gehalten wird. Doch es gibt Seminarhotels, die sowohl die Teamkollegen als auch die Buchhaltung erfreuen.

Schlosszauber bei Murten: Das Schloss Münchenwiler.

Schön soll es sein, Spass muss es machen, unvergesslich möge es bleiben. Nur kosten darf es nichts. Assistentinnen, die Events, Teamausflüge oder Seminare organisieren, werden vor eine Herkulesaufgabe gestellt. Kostendruck und ein Mini-Budget auf der einen Seite, hohe Erwartungen und der Wunsch, den Mitarbeitern grosszügig etwas zurückzugeben, auf der anderen Seite, bringen sie bei der Planung von Teamausflügen oder Seminaren in Bedrängnis. Doch bescheidene finanzielle Mittel bedeuten noch lange nicht, dass auch das Programm dürftig ausfallen muss. Es gibt Seminarhotels, die das Budget schonen und trotzdem viel mehr bieten als kahle, kleine Räume und ein trockenes Gipfeli in der Znünipause.

Wer auf ein unkompliziertes Team setzen kann, könnte zum Beispiel einen Anlass in einer der 52 Jugendherbergen in der Schweiz ins Auge fassen. Viele von ihnen haben eigene Seminarräumlichkeiten, und übernachtet wird nur noch selten in Massenschlägen. Auch eine preiswerte Verpflegung, Kaffeepausen und Apéros werden auf Anfrage organisiert. Einzige Voraussetzung: Man muss Mitglied sein. Entweder löst die Assistentin eine nicht übertragbare Mitgliedschaft für 55 Franken im Jahr, oder es wird eine unpersönliche Mitgliedschaft für die Firma erstellt, was 99 Franken kostet. Gruppen, die auch in den Jugendherbergen übernachten, bekommen die Seminarräume zu reduzierten Preisen.

Schloss Münchenwiler

Mittelalterliche Mauern, uralte Bäume und gute Geister, sagt man: Das Schloss Münchenwiler, nicht weit von Murten entfernt, ist eine Oase der Ruhe und Herrschaftlichkeit. Die Gastgeber verstehen es, das 11. mit dem 21. Jahrhundert zu verbinden und schaffen so ein Haus voller Geschichte und Tradition, das mit allen Annehmlichkeiten unserer Zeit ausgestattet ist. Mit viel Liebe fürs Detail und einem feinen Gespür für die Geschichte des Ortes machen sie das Schloss zu einem authentischen Seminarhotel.

Räume: 6 Säle (bis 150 Personen), 8 Gruppenräume
Plus: das Rahmenprogramm, z. B. eine Führung durch den Weinkeller, das Schloss oder den Garten
Preis: 185 Fr./Person im Doppelzimmer (Frühstück,  2 Kaffeepausen, 3-Gang-Mittagessen, 4-Gang-Nachtessen, Übernachtung, Seminarraum mit Früchten, Wasser und technischer Infrastruktur)

Seminarzentrum Hitzkirch

Mitten in Hitzkirch, nahe am Baldeggersee und mit schöner Aussicht: Das Seminarzentrum Hitzkirch ist gut an den öffentlichen Verkehr angebunden und bietet für jeden Anlass den passenden Rahmen. Sowohl die Räume im Bauhausstil als auch die historischen Zimmer im barocken Gebäude verfügen dank der Zugehörigkeit zur interkantonalen Polizeischule über moderne Medientechnik. WLAN ist auf dem ganzen Gelände kostenlos vorhanden.

Räume: 1 Saal (bis 300 Personen), 27 Gruppenräume
Plus: die Sportanlagen (Hallenbad, Turnhalle, Aussensportanlage, Beachvolley-Feld, Dojo) und Rahmenprogramme in Zusammenarbeit mit der Polizeischule
Preis: 175 Fr./Person im Doppelzimmer und Selbstbedienung (sonst 197 Fr.) (Frühstück, 2 Kaffeepausen, Mittagsmenü, Abendessen, Seminarraum mit Früchten, Wasser und technischer Infrastruktur)

Hotel Bildungszentrum 21

Selbst Hermann Hesse ging in diesem Haus einst als Schüler ein und aus. Damals war es allerdings noch Missionshaus der Basler Mission. Heute steht das klassizistische Gebäude des Hotel Bildungszentrum 21 unter Denkmalschutz und erfreut Touristen, Stammgäste und Seminarveranstalterinnen. Mitten in Basel gelegen, schirmt ein grosser Park die Anlage ab. Bei schönem Wetter können Seminare so spontan nach draussen verlegt werden. Und auch für Apéros und Bankette bietet der Garten, in dem zertifizierte Biofrüchte wachsen, einen idyllischen Rahmen.

Räume: 2 Säle (bis 400 Personen), 18 Seminarräume
Plus: das Kirchgemeindehaus Oekolampad für Anlässe mit bis zu 400 Personen und der schöne Park
Preis: 225 Fr./Person im Doppelzimmer (Frühstück, Mittagessen, Abendessen, 2 Kaffeepausen, Seminarraum mit technischer Infrastruktur)

Hof de Planis

Hoch oben am Berg ist die Welt noch in Ordnung. Das stimmt natürlich nur bedingt, aber im Hof de Planis scheint sich die Erde wirklich noch ein bisschen langsamer und friedlicher zu drehen. Inmitten der schönen Bergwelt des Prättigau, mit Weitblick und Ruhe, ist Einfachheit der Luxus. Kein Schnickschnack lenkt hier vom Wesentlichen ab, und die Gastgeber setzen konsequent auf Qualität und Nachhaltigkeit. In der Küche wird frisch, saisonal und regional gekocht. Als Rahmemprogramm kann beim Bauern mitgeholfen werden (einem der Lieferanten), oder es wird eine Wanderung unternommen. Für kulturell Interessierte organisieren die Gastgeber einen Film- oder Musikabend.

Räume: 2 (bis zu 41 Personen)
Plus: das schlichte, entspannende Ambiente, die Ruhe und die schöne Umgebung
Preis: 136 Fr./Person im Doppelzimmer (mit Etagendusche 113 Fr.) (Frühstück, 3-Gang-Mittagsmenü, einfaches Abendessen, Pausentee und Äpfel, Seminarraum mit technischer Infrastruktur (ohne Beamer)

Wellnesshostel4000

So kann eine Jugi auch aussehen: In Saas Fee wurde das erste Wellness-Hostel eröffnet. Die Gemütlichkeit und die tiefen Preise einer Jugendherberge werden hier kombiniert mit einem Wellness- und Fitnessbereich, den man eher in einem schicken Hotel erwarten würde. Auf 1900 m2 gibt es unter anderem eine finnische Sauna, ein Kräuterdampfbad, einen Whirlpool sowie verschiedene Erlebnisduschen. Wie viele andere Schweizer Jugendherbergen bietet auch das wellnesshostel4000 Seminarmöglichkeiten an.

Räume: 1 Seminarraum für bis zu 20 Personen
Plus: die ungezwungene Atmosphäre und das Sport- und Wellness-Angebot
Preis: 126 Fr./Person im Doppelzimmer (Frühstück, Mittag- und Abendessen, 2 Kaffeepausen, Zutritt Wellnessbereich).  Der Seminarraum kostet 100 Franken für den ganzen Tag (50 Franken für den halben Tag)

Text: Stefanie Schnelli

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