Business-Reisen

Minimetropole mit Erholungswert

Für die einen Inspiration, Kreativ-Ort und heimliche Hauptstadt, für die anderen zu urban, zu arrogant und zu reich. Kaum eine Stadt in der Schweiz spaltet die Gemüter so sehr wie Zürich. Ein guter Grund, seinen Teamevent in der Limmatstadt zu planen. Einer von vielen. Denn die Stadt bietet selbst für Einheimische immer Neues. 

Zürich ist das Wirtschaftszentrum der Schweiz. Und eine Studentenstadt. Die Bahnhofstrasse mit ihren Luxusgeschäften gilt als eine der teuersten Meilen der Welt, nur wenige Kilometer entfernt liegt das berühmt-berüchtigte Szenequartier «Chreis Cheib». In der Limmatstadt stehen renommierte Kunstinstitutionen wie das Opernhaus – das 2014 bei den International Opera Awards als Opernhaus des Jahres hervorging – und Alternativlokale wie die Rote Fabrik. Zürich ist urban und ländlich zugleich, gross aber auch klein, luxuriös und auch alternativ. 

Als wahrscheinlich einzige «Weltstadt» im Land hat Zürich aber nicht nur Fans. Auswärtige empfinden die Zürcher oft als arrogant, snobistisch und zu cool. Diese halten entgegen, das seien alles nur Neider und dass wohl keine andere Schweizer Stadt so weltoffen, inspirierend und kreativ sei. Beides stimmt wahrscheinlich. Und genau diese Widersprüche machen die Limmatstadt so interessant. Egal wie man ihr gesinnt ist, Langeweile kommt nicht auf. Dafür ist das Angebot an schlicht allem zu gross. Und wer behauptet, seinen Geschmack und seine Interessen nicht vertreten zu sehen, kennt die Stadt vielleicht einfach nicht gut genug.

Selbst für Einheimische passiert zu viel, um immer auf dem neusten Stand zu sein und alle Anekdoten und Geschichten, Neueröffnungen und Trendquartiere im Auge zu haben. Heisst: Einen Ausflug, ein Meeting oder einen Kongress in Zürich zu planen, kann nicht falsch sein, selbst wenn das Büro gleich um die Ecke liegt. Und diese Wahrscheinlichkeit ist gross: Jeder neunte Arbeitsplatz der Schweiz liegt in Zürich. In der Kultur- und Kreativitätsbranche ist es jeder achte Betrieb. Viele dieser Unternehmen bleiben für Meetings oder Teamevents «zu Hause». Ein absoluter Klassiker wie eine Tour durch das Niederdörfli, die von ausländischen Gästen gerne gebucht wird, ist dann als Rahmenprogramm vielleicht nicht angebracht.

Ausflüge

Money, Money, Money
Zürich ist das Finanzzentrum der Schweiz. Aber wie ist es eigentlich dazu gekommen? Bei einer Führung quer durch die Stadt folgen die Teilnehmer den Spuren des Geldes von gestern bis heute und erfahren, wer die ersten Geldausleiher waren und wer hinter der Erfindung der Kreditkarte steckt. zuerich.com

Geschüttelt, nicht gerührt
Das Nachtleben von Zürich hätte ein eigenes Kapitel verdient. Es gibt zig Möglichkeiten, sich die dunkle Tageszeit hoch vergnügt um die Ohren zu schlagen. Am Anfang einer solchen Nacht steht meist ein guter Drink. In der Eden Bar zeigt der Meister, wie Cocktails gelingen. edenaulac.ch

Dem Pöstler über die Schulter geschaut
Das Briefzentrum der Schweizerischen Post gehört zu den modernsten der Welt. 15 Millionen Sendungen werden täglich verarbeitet und sortiert, damit sie pünktlich ankommen. Die Führung und ein Film geben Auskunft, was mit den Briefen passiert, wenn sie in den gelben Briefkästen verschwunden sind. post.ch/post-briefzentrum-zuerich-muelligen.html

Im Dunkeln geniessen
Wer die Augen schliesst, schärft die restlichen Sinne. Dieses Erlebnis bietet in Zürich das Restaurant blindekuh, in dem in absoluter Finsternis gegessen wird. Serviert wird von Blinden. Besonderen Hörgenuss verspricht das Hotel und Restaurant Uto Kulm auf dem Uetliberg mit einem Konzert des Duos «Di Vento Suoni» im Dunkeln. Abgerundet wird der Abend mit einem Nachtessen. www.blindekuh.ch; utokulm.ch 

Aufs Lama gekommen
Wer Wandern im Team langweilig findet, könnte ein paar Lamas mitnehmen. Die witzigen, eigensinnigen Tiere machen auch vor Hierarchien nicht halt, wenn sie in Spucklaune sind (was sehr selten vorkommt). Auf Wunsch wartet nach dem Trekking auf der Lama-Ranch in Bonstätten ein Fondue, Raclette oder Barbecue zur Wiedergutmachung. tiererlebnis.ch

Mit einem Cüpli in der Hand durch die Stadt tuckern
Wer nach einem anstrengenden Meeting nicht zwischen Apéro und Stadtführung entscheiden will, macht am besten beides. Das Oldtimer Apéro-Tram der Verkehrsbetriebe Zürich fährt zu den schönsten Plätzen der Stadt und serviert dabei Prosecco & Co. Schöner kann man nicht durch Zürich tuckern. stadt-zuerich.ch/vbz

Stars und Sternchen auf Zeit
Einmal im Leben ein Filmstar sein … Die Eventagentur Creative machts möglich. Im Team werden im Firmengebäude unter professioneller Anleitung Kurzfilme gedreht, die dann später an einem privaten Filmfestival mit rotem Teppich, Plakaten, einem Oscar für das beste Werk und allem, was dazu gehört, gefeiert werden. moviestars.ch

Stand up and paddle
Mit dem Zürichsee und der Limmat vor der Tür lässt sich ein Ausflug aufs Wasser vor allem im Sommer fast nicht vermeiden. Die modernste Variante ist das sogenannte Stand Up Paddling. Auf einem Surfbrett stehend und mit Paddle ausgerüstet, lässt sich die Goldküste so einmal von der schönsten Seite betrachten. supswiss.ch

Aber Zürich Tourismus bietet verschiedenste thematische Führungen und Tagesprogramme an, die auch alteingesessene Städter noch überraschen. Es gibt zum Beispiel Touren durch neue Trendquartiere, Ausflüge zum Thema Kunst und Kultur, oder einen Tag, um der Weintradition der Region zu folgen. Aber auch Bekanntes wie der Uetliberg oder die Zunftshäuser sind immer wieder schön. Gerade die gut erhaltenen Zunfthäuser kennen zwar viele, aber die wenigsten wissen, was es hinter der Fassade zu entdecken gibt. Und weil die altehrwürdigen Häuser nahe beeinander entlang der Limmat liegen, lässt sich ein solcher Ausflug perfekt am Bahnhof beginnen und zu Fuss unternehmen. 

Für Stadtkühe und Badenixen

Die kurzen Distanzen und die international ausgezeichnete Erreichbarkeit sind schlagende Argumente für Zürich. Fast noch wichtiger aber ist der Fakt, dass Zürich laut einer Studie des internationalen Beratungsunternehmens Mercer zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität weltweit zählt. Zwar hat Wien Zürich im letzten Jahr von der Spitze verdrängt, doch es reicht immer noch für Platz zwei. Verantwortlich dafür ist unter anderem die Nähe zur Natur, die mit See und Limmat sozusagen durch die Stadt fliesst. Zürich hat 42 Badeanstalten und damit die höchste Bäderdichte der Welt. Im Winter sind die nahen Hügel für Spaziergänge und Langlaufausflüge verlockend.

Für Grün im urbanen Umfeld kann man aber auch in der Stadt bleiben. Rund ein Viertel des Stadtgebietes ist bewaldet und etwa 700 Kühe im Kanton sind waschechte Städterinnen. Diese grünen Oasen sind den Zürchern wichtig und sie werden sorgsam geschützt und gepflegt. Andernorts hingegen wird die Urbanität zelebriert. Im ehemaligen Industriequartier Oerlikon zum Beispiel gibt es viel Platz für moderne Architektur und junges Design. Das leicht verstaubte Image der Region wird gerade mächtig aufpoliert. Hier wird experimentiert und ausprobiert. Das zieht junge und jung-gebliebene Menschen an, kreative Köpfe und Studenten. Zwischen den grossen Geschäftshäusern wurden vier neue Parkanlagen realisiert, deren Konzepte Preise einheimsten.

Veranstaltungszentren und Unterkünfte

Kongresshaus Zürich
Das Kongresshaus gehört seit der Landesausstellung von 1939 untrennbar zu Zürich. Neben der Architektur ist vor allem die Aussicht auf See und Berge bezaubernd. Dreizehn Räume und die dazugehörigen Foyers und Vestibüle bieten Platz für bis zu 3000 Personen. kongresshaus.ch

Forum Hallenstadion
Für Veranstaltungen für 600 bis 3000 Gäste bietet das Forum Hallenstadion einen schönen Rahmen. Es wurde speziell im One-Day-Event-Layout für Corporate Events entwickelt. Das Hallenstadion selber feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag. hallenstadion.ch

Umwelt Arena
Mit verschiedenen Räumen und bis zu 1500 Bankettplätzen bietet die Umwelt Arena in Spreitenbach einen aussergewöhnlichen Rahmen für Events. Nachhaltigkeit wird mit Ausstellungen, einem Indoor-Parcours mit Elektromobilen, E-Bikes und Segways sowie einem Inhouse-Catering mit biologischen, regionalen Gerichten erlebbar. umweltarena.ch

GDI Park im Grünen
Nahe bei Zürich aber mitten im Grünen bietet das Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon verschiedenste Räume mit Platz für bis zu 300 Personen an. Der Park am See verspricht Ruhe und Weitblick. gdi.ch

Messe Zürich
Mit sieben Messehallen auf vier Stockwerken bietet die Messe Zürich Räumlichkeiten für Ausstellungen, Kongresse oder Aktionärsversammlungen mit Platz für bis zu 2500 Gäste. Sitzungszimmer oder Konferenzräume sind an die Hallen angebunden. messe.ch

320 West
Im Januar 2013 eröffnet, bietet das Eventlokal 320 West im Industriequartier Zürich West mit 320 Quadratmetern eine moderne Fläche für Meetings, Seminare, Konferenzen und Workshops mit Platz für bis zu 300 Personen. 320west.ch

Aura Event Location
Herzstück des Aura beim Paradeplatz ist der multifunktionale Saal mit eindrücklicher 360-Grad-Projektionsfläche und Platz für bis zu 500 Personen. aura-zuerich.ch

Clouds
Im Sommer wurde die Clouds Bar hoch oben im Prime Tower umgebaut und ist jetzt tagsüber ein Eventlokal mit Platz für bis zu 90 Personen. Auch der Bankettsaal Clouds Patio 1 erscheint in neuem Look. clouds.ch

Radisson Blu Hotel Zurich Airport
Direkt vom Flughafen aus zugänglich, bietet das Radisson Blu Hotel ein breites Angebot an Veranstaltungsräumen. Im Ballsaal haben bis zu 600 Personen Platz. Zimmer: 330; Säle und Seminarräume: 52; Plus: der 16 Meter hohe Wine Tower in der Lobby mit 4000 Flaschen Wein und Champagner. Die bestellten Flaschen werden von «Wine Angels» aus der Höhe herunterbalanciert, abends mit artistisch-akrobatischen Showeinlagen. radissonblu.de/hotel-zurichairport

Sorell Hotel Zürichberg
Das Viersterne-Designhotel am Waldrand auf dem Zürichberg bietet eine traumhafte Aussicht und verbindet schön den Jugendstil des Altbaus mit der Modernität des runden Neubaus. Zimmer: 66; Säle: 1; Seminarräume: 5; Plus: die Ruhe und die Aussicht. zuerichberg.ch

Hotel Greulich
Für alle, die kleine, persönliche Hotels den grossen vorziehen. Mitten im Kreis vier gelegen, mit Restaurant und Terrasse. Zimmer: 28; Seminarräume: 1 (für 30 Personen); Plus: das moderne Design. greulich.ch

Thessoni classic
Ein Seminarhotel der etwas anderen Art, das viel Wert auf eine edle Wohlfühlatmosphäre legt. Das Haus mit drei Restaurants liegt in Regensdorf, zwischen Natur und Stadtzentrum. Zimmer: 51, Säle: 3; Seminarräume: 4; Plus: Aktivitäten wie das Kochduell. thessoniclassic.com

Auch die Hotellerie hat die «neuen» Quartiere, die mit dem Wachstum immer näher an die Stadt rücken, für sich entdeckt. Sheraton hat Anfang Jahr ein Haus mit acht Seminarräumen in Zürich West eröffnet. Beim Flughafen hat das Dorint Airport-Hotel im März die ersten Gäs-te empfangen und im nächsten Jahr wird das Kameha Grand Hotel beim Glattpark eröffnet – beide Häuser ebenfalls mit vielfältigem Seminar-angebot. Mit dem Hotel Atlantis am Fusse des Uetlibergs wird Zürich zudem Ende Jahr ein neues Fünfsternehaus erhalten.

Die Stadt ist mit zwei Millionen Übernachtungen und rund 100 Hotels heute schon Spitzenreiterin in der Schweiz. Im Verhältnis dazu fehlt es eher an Kongressräumlichkeiten. Wichtigste Grösse auf dem Platz ist das Kongresshaus, das aber betreffend Infrastruktur nicht mehr ganz modern ist. Es stehen aber Versprechungen für einen Umbau im Raum.

Das zweite Stadtzentrum

Ein weiterer Stern am Himmel und Hoffnungsträger für den Kongressbereich ist The Circle am Flughafen. Das Projekt des Flughafens Zürich soll eine Art zweites Stadtzentrum werden, ein Zentrum für Freizeit und Business, mit Geschäften, Büros, einem Gesundheits-bereich und vielem mehr auf einer Fläche von fast drei Fussballfeldern. Im Komplex selber werden sich auch zwei Hotels befinden: das Hyatt Regency und das Designhotel Hyatt Place. Zwischen den beiden Hotels wird ein Kongressbereich mit Platz für bis zu 2300 Personen gebaut. Neben dem Kongresshaus, dem Hallenstadion, der Umwelt Arena und der Messe Zürich wird The Circle damit zu den grössten Veranstaltungszentren in der Region zählen. Bis der Komplex 2018 eröffnet wird, muss das bestehende Angebot noch genügen. Wenn das nicht der Fall wäre, lässt man die Arbeit am besten ganz weg und konzentriert sich voll und ganz auf das spannende Rahmenprogramm. 

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