Umgangsformen mit Maske, Abstand und Co.

Office & Life Hacks

Geschäftspartnern gibt man die Hand, einem ironischen Scherz nimmt man mit einem Lächeln die Schärfe: Ritualisierte Umgangsformen und Verhaltensweisen bestimmen unseren Alltag und machen das Zusammentreffen mit anderen einfach. Maske und Abstand haben viele davon aber ausser Kraft gesetzt und sorgen so für irritierende Situationen und Unsicherheit. Mit diesen Life Hacks können Sie dem vorbeugen.

Begrüssung auf Abstand

Händeschütteln, Umarmen oder Küsschen links, Küsschen rechts sind im Moment nicht angesagt. Das führt auch im beruflichen Umfeld schnell zu irritierenden Situationen, da es keine neuen einheitlichen Rituale gibt. Wer da mit Selbstsicherheit eine Alternative anbietet, kann in Begegnungen punkten. Aber Vorsicht: nicht jede Geste ist für jede Situation gleich gut geeignet.

Check mit Ellenbogen oder Faust:

Für einen souveränen Faust-Check braucht es eine gehörige Portion Coolness und beim Ellenbogen-Check kommt man sich eigentlich schon viel zu nahe. Die Gesten wirken zudem schnell ungelenk und sperrig. Wenn, dann sind sie nur im lockeren Kollegenkreis zu empfehlen.

Check mit dem Fuss:

Das wirkt immer albern und ist vor allem im beruflichen Umfeld völlig ungeeignet.

Gefaltete Hände und Verneigung:

Diese Art der Begrüssung kommt aus dem asiatischen Raum. Die Hände werden vor dem Brustkorb oder dem Gesicht gefaltet und eine leichte Verneigung wird mit dem Kopf angedeutet. Das sieht meist elegant aus und scheint formvollendet. Aber Achtung: Die Geste gilt im Original als Zeichen der Unterordnung. Je höher die Hände, umso mehr ist man anderen zu Diensten. Das sollte man wissen, bevor man die Geste nutzt.

Blickkontakt und Lächeln:

Der gegenseitige bewusste Blickkontakt ermöglicht echte Wahrnehmung und signalisiert ein «Ich bin hier mit dir». Allerdings funktioniert er meist nur mit Ankündigung so wirklich gut, sonst fühlt sich das Gegenüber angestarrt. Mit Ankündigung aber können schon drei Sekunden Blickkontakt zusammen mit einem echten Lächeln bei allen Beteiligten Wunder bewirken. Wer sich traut, sollte das mal versuchen!

Hand aufs Herz:

Im arabischen Raum ist diese Form der Begrüssung Gang und gäbe: Legen Sie die rechte Hand auf die linke Seite des Brustkorbs (ihres eigenen natürlich!) und nicken Sie mit dem Kopf. Diese Geste symbolisiert eine Begegnung mit dem Herzen und drückt Respekt und Achtung aus, ohne hierarchische Komponente.

Mit Maske – leider ohne Mimik

Das wichtigste mimische Instrument, das wir haben, ist der Mund. Allein durch seine Grösse vermittelt er die meisten Emotionen und dient uns als Interpretationsmerkmal Nummer eins, wenn es darum geht, unser Gegenüber einzuschätzen. Und genau dieses Instrument verschwindet mit der Maske hinter Stoff. In einer Studie der Universität Bamberg wurde nachgewiesen, dass Masken deshalb die Deutung von Mimik immens erschweren und sie sogar nahezu unmöglich machen. Doch es gibt Möglichkeiten, sich anders auszudrücken.

Mit den Augen lachen:

Menschen mit Lachfalten sind jetzt klar im Vorteil: Wer ohnehin schon immer aktiv die obere Gesichtshälfte benutzt, um Emotionen auszudrücken, hat es jetzt leichter. Denn wirklich einüben kann man seine Mimik kaum, ohne dass es künstlich übertrieben wirkt. Die Stirn etwas mehr runzeln oder darauf achten, dass die Augen mitlachen, kann aber schon etwas helfen.

Hände nutzen:

Wild gestikulieren ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Aber mit einigen Handgesten kann man viel bewirken, denn sie schaffen Klarheit. Daumen hoch signalisiert Zustimmung, wer die Hand erhebt und die Handfläche nach vorne hält signalisiert „Stopp“, mit der geballten Faust lässt sich Entschlossenheit ausdrücken. Leise Gefühle wie Freude, Unsicherheit oder gar Traurigkeit lassen sich so aber nur schwer vermitteln.

Worte statt Gesten:

Wo Hände und Augen nicht weiterhelfen, lohnt es sich doch, den Mund zu benutzen. Denn auch wenn man nicht sehen kann, was aus ihm herauskommt, kann man hören. mit Maske ist es wichtiger denn je, seine Gefühle in Worte zu wandeln und deutlich und klar zu sagen, was Sache ist. So können Missverständnisse oder Konflikte am schnellsten aus dem Weg geräumt werden.

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