Bewerbungen

«Wer nichts fragt, kommt nicht weiter»

Vier Fragen an drei Chefs: Darauf kommt es ihnen im Vorstellungsgespräch und im Assistenz-Job an.

1. Woran erkennen Sie eine gute Assistentin? Drei Dinge, die sie zwingend mitbringen muss.
2. Wie wichtig ist es Ihnen, dass Ihre ­Assistentin einen Abschluss in ­­Direktions­assistenz hat? Oder ist Ihnen die Praxis wichtiger?
3. Was ist für Sie bei einem Job-Interview ein absolutes No-Go, bei dem eine Kandidatin nicht ­weiterkommt?
4. Was ist Ihre Lieblingsfrage im ­Job-­Interview? Und warum?

Anke Höster-von Moock, Head Group Human Resources von Nationale Suisse

 

1. Verschwiegenheit, Loyalität und Organisationstalent – letzteres im Notfall auch, um mich zu organisieren.

2. Der Abschluss in Direktionsassistenz ist nicht zwingend, wichtig ist die Berufserfahrung.

3. Die Assistentin ist oft die erste Kontaktperson, wenn man etwas von mir möchte, und muss so einen guten ersten Eindruck machen. Dazu gehören ausgezeichnete Umgangsformen und eine stilsichere Ausdrucksweise. Ganz wichtig: Die künftige Assistentin muss auf Menschen eingehen können – insbesondere auch, wenn der Gesprächspartner vielleicht gerade seinem Ärger Luft machen will. Ob die Kandidatin das kann, versuche ich, bereits im Job-Interview herauszufinden.

4. Wir haben viele interessante Kandidatinnen und Kandidaten. Warum sollte ich mich gerade für Sie entscheiden? – In der Regel erfahre ich mit dieser Frage viel über die Person, ihre Prioritäten, ihre Selbsteinschätzung und ihre Selbstsicherheit.

Peter Unternährer, Regionaldirektor Bern bei Manpower

 

1. Eine gute Assistentin erkennt die Zusammenhänge schnell, hat eine hohe Service­bereitschaft und will unseren Filialen zum Erfolg verhelfen.

2. Das «Wollen» kommt vor dem «Wissen». Eine Assistentin sollte primär Allrounderin auf hohem Niveau sein. Eine formelle Ausbildung ist zwar von grosser Bedeutung, jedoch nicht das entscheidende Kriterium. Viel wichtiger ist die Leistungsbereitschaft.

3. Wer im Vorstellungsgespräch selbst keine Fragen stellt, kommt bei mir nicht weiter. Schwer hat es auch, wer sich schon zu Beginn des Gesprächs für die Arbeitszeiten interessiert.

4. Mit welcher Tierart vergleichen Sie sich? Mit dieser Frage will ich sehen, wie spontan ein Kandidat antwortet. Natürlich gibt die Wahl des Tieres und die Argumentation dazu auch noch Aufschluss über das Selbstbild der Person.
ich mit dieser Frage viel über die Person, ihre Prioritäten, ihre Selbsteinschätzung und ihre Selbstsicherheit.

 

Jon Erni, Leiter Grosskundengeschäft und Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Schweiz

 

1. Dienstleistungsmentalität: Sie sieht Auf­gaben selbst und bietet Hilfe an, sie strahlt Freundlichkeit aus und geht mit Liebe zum Detail und zu den Menschen an die Arbeit.  Zudem ist sie sehr zuverlässig. Eine Aufgabe, die ich ihr übergebe, sollte ich bei mir abhaken können. Nicht zuletzt strahlt sie Ruhe aus und verfügt über die nötige Diskretion.

2. Für mich ist der Abschluss nur Mittel zum Zweck. Bei mir zählt, was eine Kandidatin ­damit macht; Erfahrung ist wichtig – noch wichtiger ist aber die Einstellung.

3. Fehlende Begeisterung und fehlendes Interesse für den Job oder die Firma. Das heisst, eine Assistentin sollte immer über grund­legende Themen informiert sein.

4. Was lieben sie an ihrem Job und warum? Die Antwort zeigt, ob die für den Job nötige Berufung und Leidenschaft vorhanden sind.

 

Kommentieren 0 Kommentare
Log in to post a comment.

KOMMENTARE

ADD COMMENT