Teamevents

Filmstar für einen Tag

Klappe! Und Action! So könnte es beim nächsten Teamevent tönen, wenn sich die lieben Kollegen eine  Geschichte ausdenken, sich zusammen verkleiden, die verkappten Stars im Team entdecken und gemeinsam einen Film drehen. Oscarverleihung inklusive.

Ihr Chef erinnert sie manchmal irgendwie an einen Mafiaboss? Die Arbeitskollegin von gegenüber ist immer so wahnsinnig theatralisch? Und jede Geschichte Ihrer Praktikantin klingt wie aus einer Tragödie? Solche Eigenschaften lassen sich hervorragend beim nächsten Teamevent nutzen: Drehen Sie doch einfach mit dem Team einen Film. 

Mit professioneller Unterstützung versteht sich. Das Unternehmen Videoentertainers bietet genau das an: Film- und Kameraexperten leiten ein Team dazu an, einen eigenen Film von A bis Z zu drehen. 

Wem jetzt beim Gedanken an einen Auftritt vor der Kamera mulmig wird, der sei beruhigt: «Wir haben auch immer viele Aufgaben hinter der Kamera. Drehbuch schreiben, Kostüme und Requisiten auswählen, Locations für den Dreh suchen. Ausserdem braucht es Assistenten und einen Regisseur», erzählt Jenifer Oester, Area Manager bei Videoentertainers. Ihrer Erfahrung nach ist das aber oft gar nicht nötig: «Während der Vorbereitung werden die Leute meist immer lockerer. Ge-rade wenn sie sich dann gegenseitig in den Kostümen sehen und lachen müssen, verschwinden auch die Bedenken, sich vor der Kamera zu zeigen», so die Expertin. 

Heiteres Rätselraten

Cornelia Peter, Leiterin Versand bei MAN Diesel & Turbo Schweiz AG, hat das Angebot mit ihrem Team im Juli ausprobiert. Um die Spannung zu steigern, hat sie ihren Mitarbeitern vorher nicht erzählt, was an diesem Tag auf sie zukommt: «Nur mein Vorgesetzter, eine Mitarbeiterin und der Empfang wussten Bescheid. Im Rest des Teams herrschte heiteres Rätselraten, was man anziehen oder mitnehmen sollte und ob es wohl gefährlich werden würde», lacht Peter. «Erst nachdem die Filmcrew alles aufgebaut hatte, holte ich unser Team. Als sie die Requisiten, Kostüme und die Oscars sahen, konnten sie sich zusammenreimen, um was es ging.» 

Die Filmevents können theoretisch überall stattfinden. Aus Preisgründen entscheiden sich viele Kunden dafür, im eigenen Unternehmen zu drehen, so Oester. Es sei aber auch möglich ein Restaurant oder gar ein Schloss zu mieten. Die Veranstalter helfen gern dabei, die richtige Location zu finden. 

Ohne Wiese kein Heimatfilm

Am Anfang eines jeden Films steht das Drehbuch; Videoentertainers hat hierfür Basisgeschichten vorbereitet, die dann nach Belieben mit Storys des jeweiligen Teams oder der Firma angereichert werden können. Vom Wes-tern über Piratenfilme bis hin zu Horror-, Mafia- oder Heimatfilmen ist alles dabei. Die Basisgeschichte umreisst die Handlung nur sehr grob, die Details steuert das Team selbst bei. 

Im Fall von Cornelia Peter entschieden sich die Mitarbeiter für einen Mafiafilm. Entscheidend für das Genre waren auch die vorhandenen Drehorte: «Für einen Heimatfilm bietet es sich doch eher an, einen Teil in der freien Natur zu filmen. Das gibt unser Firmengelände mitten in der Stadt nicht her», so Peter. 

Nach dieser ersten Auswahl ging es ans Werk. Ein Teil der Gruppe formulierte das Drehbuch aus, ein anderer Teil wählte Kostüme und Requisiten aus und eines legte fest, wo welche Szene gedreht werden sollte. Das Team entschied sich, den Film ein wenig auf die eigene Abteilung zuzuschneiden. Und so drehte sich die fiktive Geschichte um die Suche nach einem speziellen Stempel, der in der täglichen Arbeit des Versandteams eine grosse Rolle spielt. 

Der Dreh selbst dauert zwischen zwei und vier Stunden. Das hängt auch davon ab, wie viel Zeit die Teams haben. Der Event kann einen halben oder auch einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Nach dem Dreh ist erst -einmal Pause. Diese Zeit nutzen die Teams in der Regel für einen Apéro und Mittag- oder Abendessen. In dieser Zeit gibt es für die Filmprofis viel zu tun: Der Film wird geschnitten. «Dafür brauchen wir mindestens zwei Stunden», so Oester. 

Mit Popcorn und Badekleid

Ist das vollbracht, folgt das Highlight des Tages: die Premiere inklusive Oscarverleihung. Prämiert werden der beste Film – wenn an dem Tag mehr als ein Film gedreht wurde –, der beste Schauspieler und die beste Schauspielerin. Natürlich gibt es keine Show ohne Moderator: Diesen Job übernimmt entweder jemand von der Filmcrew oder ein Mitglied des Teams – im Idealfall ist das der Chef. 

«Wir haben unseren Vortragssaal wie ein Kino bestuhlen lassen und zum Abschluss nochmals auf den Tag und den Film zusammen angestossen», erinnert sich Peter. Der Film selbst war circa acht Minuten lang. «Das klang am Anfang nach so wenig, aber mit dem Vorspann und der Musik war es am Ende megacool. Wir hatten so viel Spass, die Crew hat das ganz toll gemacht», lobt Peter. 

Für Oester ist immer wieder erstaunlich, was die Teams aus dem Film rausholen. «Einmal waren wir in einem Hotel im Schwarzwald, wo natürlich schon die ganze Umgebung super schön war. Das Team hatte dann für die Premiere sogar Popcorn organisiert. Ein anderes Mal trat sogar eine Mitarbeiterin als Pamela Anderson stilecht mit Badekleid im Firmenfilm auf. Es macht natürlich wahnsinnig viel Spass, wenn die Teams so kreativ werden.» 

Die Fakten

Teamgrösse: 5 bis 500 Personen (Es werden Gruppen von bis zu 25 Personen für einen Film gebildet, je nachdem entstehen so also bis zu 20 Filme auf einmal).
Preis: Der Basispreis für eine Gruppe beträgt 2200 Franken. Pro weitere Gruppe -kommen 1000 Franken dazu. Soll noch eine spezielle Location gemietet werden oder ein Visagist sich um das perfekte Styling kümmern, kostet das natürlich extra. Auch ein Fotograf kann noch angeheuert werden.
Info und Buchung: videoentertainers.com 

 

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Stefanie Zeng ist Online Redaktorin bei Miss Moneypenny. 

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