Richtig bewerben – zehn Tipps
Bewerbungen sind keine Formsache mehr – sie sind Positionierung und ein echtes Karriere-Statement. Während KI in allen Bereichen des Bewerbungsprozesses auf beiden Seiten mit Tools unterstützt, bleiben trotzdem viele Fragen offen: Wie bewerbe ich mich heute richtig? Wie finde ich passende Jobs? Und was braucht es wirklich?

Mit dieser Checkliste sind Sie gut vorbereitet, um sich authentisch und souverän auf die nächste Assistenzstelle zu bewerben.
1. Wo soll die Reise hingehen?
Je klarer Sie wissen, was Sie wollen, desto gezielter können Sie sich bewerben und das sollten Sie auch! Qualität über Quantität. Es lohnt sich, im Vorfeld klar zu definieren: Was ist mir wichtig? Wo passe ich hin und wo nicht (Branche, Firmengrösse, Region, Rolle)? Wo bin ich flexibel und welche Kriterien sind nicht verhandelbar (zum Beispiel Pensum, Pendelzeit)?
Tipp: Wenn Sie wissen, was Sie wollen, wirken Sie nicht nur authentischer, sondern auch souveräner.
2. Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk!
Zwischen 60 bis zu 80 Prozent der Stellen werden auf dem sogenannten «verdeckten Markt» vergeben. Diese Stellen werden nie ausgeschrieben, sondern über Empfehlungen, Direktansprachen, Netzwerk, Headhunterinnen und Headhunter sowie Initiativbewerbungen vergeben. Es lohnt sich also, sein Netzwerk zu aktivieren. Ein Netzwerk muss man aufbauen, bevor man es braucht – es ist nie zu früh!
Tipp: Die Zusammenarbeit mit Headhunterinnen und Headhuntern, die auf den Bereich Assistenz spezialisiert sind, bietet Ihnen den Zugang zum verdeckten Arbeitsmarkt und eine professionelle Begleitung im Bewerbungsprozess.
3. CV: das wichtigste Element Ihrer Bewerbung
Im CV steckt das meiste Potenzial, denn er ist die Eintrittskarte für ein Interview. Sie haben im Schnitt nur sechs bis zehn Sekunden, um zu überzeugen. Also:
- Ein prägnantes Kurzprofil zeigt sofort, wer Sie sind, was Sie mitbringen und was Sie können.
- Bulletpoints statt Fliesstext machen Informationen schnell fassbar.
- Klare Gestaltung mit Struktur, Abständen und Formatierungen für bessere Lesbarkeit.
- Weniger ist mehr! Der CV soll neugierig machen, nicht alles erzählen.
Tipp: Das Auge will geführt werden! Kein Fliesstext. Klare Formatierung. Lesbarkeit vor Design.
4. LinkedIn-Profil optimieren, sichtbar werden!
LinkedIn ist das wichtigste Business-Netzwerk und Ihr LinkedIn-Profil ist Ihre digitale Visitenkarte. Wir Headhunterinnen und ebenso Recruiter in den Firmen suchen hier gezielt nach Kandidatinnen und Kandidaten. Ein vollständiges, aktuelles und ansprechendes LinkedIn-Profil ist keine Kür, sondern absolute Pflicht.
Tipp: Ihr LinkedIn-Profil ist auch eine Aussage über Ihre Affinität zu digitalen Medien, Plattformen und Tools.
5. Motivationsschreiben – Ja oder Nein?
Ein Motivationsschreiben ist nicht zwingend, da meist wenig aussagekräftig. Viel wichtiger ist ein überlegter und aussagekräftiger Text, wenn Sie Ihre Bewerbung via E-Mail einreichen. Und wenn von der Firma ein Anschreiben gefordert wird, dann bitte: kurz. Persönlich. Motivierend. Warum dieses Unternehmen? Warum diese Rolle? Warum ich?
Tipp: Nicht zu viel, nicht zu laut, aber mutig und selbstbewusst.
6. KI clever nutzen, nicht blind vertrauen
ChatGPT und Co. können Ihnen helfen, Texte zu strukturieren, zu kontrollieren, zu übersetzen oder Formulierungen zu finden. Aber: Sie machen auch Fehler. Deshalb achten Sie darauf, dass Ihre Bewerbung authentisch bleibt. Ausserdem: Geben Sie aufgrund des Datenschutzes keine sensiblen Daten in Online-Tools ein.
Tipp: Den letzten Check machen Sie immer selbst.
7. Bewerbung versenden – und zwar richtig
Beim Einsenden via E-Mail sind zusammengefasste, komprimierte und sinnvoll benannte PDF-Dokumente wichtig (z. B. CV_Maria_Muster.pdf). Bitte NIE, NIE, NIE Word-Dokumente oder zehn Einzeldokumente senden.
Tipp: Bewerbungen via LinkedIn vermeiden. Jobs auf LinkedIn suchen und dann über die Firmenwebsite beziehungsweise bei der Ansprechperson via E-Mail bewerben.
8. Das Interview: Vorbereitung ist der Schlüssel
Recherche ist wichtig. Website, Social Media und LinkedIn liefern Ihnen wertvolle Einblicke zur Firma und den Gesprächspartnerinnen und -partnern. Bereiten Sie sich auf die typische Vorstellungsrunde vor. Das können Sie hervorragend trainieren und ein souveräner Start ins Interview ist Gold wert! Bereiten Sie eigene Fragen vor, denn ein Interview ist keine Einbahnstrasse und auch Sie wollen herausfinden, ob der Job zu Ihnen passt.
Tipp: Wer fragt, führt. Auch im Bewerbungsgespräch.
9. Nach dem Interview ist vor dem nächsten Interview
Nach dem Gespräch ist vor einer Entscheidung. Reflektieren Sie zuerst für sich: Passt es für mich? Nicht nur andersrum. Ein (kurzes!) persönliches Dankes-E-Mail mit Ihrem Feedback zeigt Professionalität.
Tipp: Vereinbaren Sie proaktiv am Ende des Interviews, wem Sie bis wann Feedback geben.
10. Absagen? Gehören dazu. Wirklich! Weitermachen!
Absagen gehören dazu. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Wenn Sie Feedback bekommen, nutzen Sie es für die nächste Bewerbung. Jede Bewerbung macht Sie ein Stück besser. Bewerbungen sind wie Testläufe. Das Ziel kommt näher.
Tipp: Sie können auch nach einer Absage Ihrer Ansprechperson noch einmal schreiben und ein klares Statement setzen, dass Sie sehr gern für die Firma arbeiten würden und für künftige Job-Optionen wieder kontaktiert werden können.
Fazit
Eine Bewerbung beginnt nicht erst mit dem Versand Ihrer Unterlagen und endet auch nicht mit dem Interview. Wie Sie sich vorbereiten, präsentieren, vernetzen und nach einem Gespräch agieren, sagt viel über Sie, Ihr Mindset und Ihre Kompetenzen aus. Nicht nur Ihr CV zählt. Und wenn Sie noch überlegen, ob Sie «gut genug» sind: Ja, sind Sie! Jetzt müssen Sie es nur noch zeigen und sich richtig bewerben.
Kompakte Bewerbungs-Checkliste
- Ziel definieren: Was will ich und was nicht?
- Netzwerk aktivieren, Headhunterin oder Headhunter kontaktieren
- CV optimieren: Weniger ist mehr
- LinkedIn-Profil: sichtbar werden
- KI clever nutzen und nicht blind vertrauen
- Unterlagen als komprimierte und klar benannte PDFs
- Intervieweinstieg trainieren und Fragen vorbereiten
- Dankes-E-Mail und Feedback einholen
- Absagen konstruktiv nutzen
- Personalberaterin oder -berater als Karrierepartnerin oder -partner nutzen